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Ein bisschen von allem – und viel Tradition
Buchheim zu begreifen ist eine Frage der Perspektive. Der Ort ist viel älter als Mülheim, wurde aber zu dessen erstem und wichtigstem Vorort, als die Industrialisierung begann und Arbeiterfamilien ein Zuhause brauchten. In Wellen ging die Geschichte über Buchheim hinweg und jede Epoche hinterließ ihre Spuren, zum Beispiel eine 500 Jahre alte Kirmes, 100 Jahre alte Fußball- und Schützenvereine, in neuerer Zeit kulturelle Begegnungsstätten, Selbsthilfe-Initiativen und deutsch-türkische Kulturvereine. Traditionen sind greifbar und lebendig - mit Eckkneipen, die ihr Viertel bekochen und Restaurants, deren Fans mit dem Besitzer zusammen alt werden.
Auch baulich wirkt Buchheim wie ein Patchwork: Im Norden, rund um die historische Feuerwache, könnte man sich fast im Ruhrgebiet wähnen, dagegen wirkt die Umgebung der historischen Herler Burg wie ein ländliches Idyll. Im Ortskern liegt die Kirche inmitten einer ruhigen, grünen Insel, unweit davon kreuzen sich vielbefahrene Verkehrswege. Es gibt Gewerbegebiete und Waldstücke, ruhige Eigenheimsiedlungen und Gegenden mit Mietshausbebauung – sei es im wilhelminischen Stil oder dem der Nachkriegszeit.
Überraschend familienfreundlich und verkehrsgünstig
Auffällig ist, dass die Grundstücksbewertung dem Versorgungsstandard im Stadtteil hinterherhinkt. So sind insbesondere im Norden und Westen die Wohnlagen oft noch als einfach einzustufen und nehmen in den ruhigen und von Einfamilienhäusern geprägten Vierteln – vor allem Klein-Herl und die Siedlung Buchheim – mittlere Werte an. Gehobene Lagen sind dagegen rar. Dabei hat Buchheim vieles, was gefällt: eine sehr gute Schulversorgung und Kinderbetreuung, eine exzellente Verkehrsanbindung und eine Menge Grün für Naherholung in gut erreichbarer Nähe. Mit der stetigen Aufwertung Mülheimer Wohnlagen könnte sich angesichts der günstigen Preisstruktur auch Buchheim deutlich nach oben entwickeln.
Denn Buchheim beginnt bereits auf der Rückseite des Mülheimer Bahnhofs. So profitiert der Stadtteil von teils fußläufig erreichbarem Zugang zu mehreren Regionalverbindungen, dazu zwei S-Bahn-Linien, drei Stadtbahnlinien und sechs verschiedenen Busverbindungen. Kaum ein anderer rechtsrheinischer Stadtteil ist so gut an den ÖPNV angebunden. Autofahrer haben über je eine eigene Auffahrt sehr kurze Wege zum Kölner Autobahnring und der Stadtautobahn. Viele Strecken – insbesondere nahe der Merheimer Heide – sind auch per Rad sehr gut zurückzulegen.
Erste Zeichen einer Wohnraumaufwertung sind mit der Errichtung eines neuen Quartiers an der Herler Straße zu beobachten. Vor allem im zentralen und südlichen Teil – hier liegen allein fünf weiterführende Schulen – ist in den letzten Jahren zudem ein sehr familienfreundliches Umfeld entstanden. Und auch für neue Arbeitsplätze sind im nördlichen Gewerbegebiet noch Flächen offen.