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Im Takt von Kaserne und Flughafen
Wahnheide ist eng mit der Geschichte des ehemaligen Fliegerhorsts verbunden, der heute den militärischen Bereich des Flughafens bildet. Die dazugehörige Kaserne ist fast so groß wie der zivile Teil von Wahnheide und hat wesentlich zur Entwicklung des Stadtteils beigetragen. Dieser ist sogar etwas größer als das ältere und traditionsreichere Wahn – und braucht sich hinter ihm nicht zu verstecken. Denn als einer der wenigen Porzer Stadtteile hat er eine Geschäftsstraße ausgebildet, die den Namen verdient. Entlang der Heidestraße reihen sich Geschäfte, Restaurants, Imbisse, Hotels, ein Supermarkt und verschiedene Dienstleistungen.
Die Wohngebiete erstrecken sich südlich und vor allem nördlich davon und liegen zum Teil in waldähnlich durchgrünten Vierteln mit hohem, altem Baumbestand. Nicht wenige von ihnen waren früher höheren Diensträngen der Fliegerstaffel vorbehalten – man erkennt sie am typischen Baustil der Fünfzigerjahre. Der Bieselwald begleitet die Siedlungen auf beachtlicher Länge und schafft zusätzlich einen grünen Rahmen. An dessen Südende liegen Sportstätten, das Reitercorps und ein Ausflugslokal.
Ein kleines Stück alte Bundesrepublik
Die Zentralität ist in Wahnheide allerdings nicht sonderlich ausgeprägt. Weiterführende Schulen liegen nebenan in Wahn, dafür gibt es zwei Grundschulen im Ort. Familien freuen sich über den großzügigen Bauspielplatz gegenüber der Kita, Spaziergänger schätzen die Gegend um die idyllischen Scheuerteiche und im nahen Lind sind auch zivile Arbeitgeber von bedeutendem Rang vor Ort vertreten, zum Beispiel mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
Die Wohnlagen in Wahnheide bewegen sich meist im mittleren Bereich und schwanken kaum in ihrer Qualität. Es herrscht auf der ganzen Fläche eine Mischung aus Einfamilien- und Reihenhäusern einerseits und Mehrfamilienhäusern andererseits – letztere oft in Gestalt von längeren Zeilenbauten mit Grünstreifen dazwischen. Manchmal wirkt Wahnheide etwas altmodisch, ein bisschen wie ein Stück Nachkriegsdeutschland. Aber erstens gibt es auch hierfür Fans, und zweitens entdeckt man doch immer wieder Neubauvorhaben, von denen das am „Magazinkreisel“ derzeit das größte ist.
Wahnheide teilt sich mit Wahn einen eigenen Autobahnanschluss, so dass die Anbindung mit dem eigenen Fahrzeug insgesamt sehr gut ist. Vorteilhaft ist auch die große Nähe zum Flughafen. Dagegen ist der ÖPNV nur mit zwei Busstrecken vertreten, was für knapp 8.000 Einwohner ein eher spärliches Angebot ist. Die Verkehrswende lässt wohl noch länger als woanders auf sich warten, aber dafür wohnt es sich hier größtenteils ungestört und oft im eigenen Haus.