Bodenrichtwert
Erfahren Sie in unserem Immobilienlexikon was der Bodenrichtwert ist und wie man den Bodenrichtwert ermitteln kann.
Erfahren Sie in unserem Immobilienlexikon was der Bodenrichtwert ist und wie man den Bodenrichtwert ermitteln kann.
Der Bodenrichtwert ist die unverbindliche Grundlage bei der Bestimmung eines Grundstückswerts in einem bestimmten Gebiet (Richtwertzone). Bodenrichtwerte werden mindestens alle zwei Jahre von Gutachterausschüssen für Grundstückswerte ermittelt und in Bodenrichtwertkarten veröffentlicht. Der Bodenrichtwert ist nicht bindend, sondern eben nur ein Richtwert für die Ermittlung des Grundstückswerts. Ein Grundstückseigentümer ist nicht dazu verpflichtet, den Grundstückspreis nur nach den Bodenrichtwerten auszurichten.
Der Bodenrichtwert ist ein amtlich ermittelter Durchschnittswert von Grundstücken in einer Richtwertzone. Je nach Bundesland werden die Bodenrichtwerte entweder alle zwei Jahre oder jedes Jahr ermittelt. Die Bodenrichtwerte werden in Bodenrichtwertkarten angegeben und pro Quadratmeter veröffentlicht.
Die Festsetzung der Richtwertzonen erfolgt nicht willkürlich, sondern die Grundstücke müssen nach der Art und dem Maß der Nutzung übereinstimmen. So kann eine Richtwertzone beispielsweise entweder nur aus einer Straße oder aus einer ganzen Gemeinde bestehen. Alle Grundstücke in einer Richtwertzone haben dann denselben Bodenrichtwert.
Der Bodenrichtwert ist natürlich für Grundstückseigentümer interessant, die den Grundstückswert ansatzweise ermitteln wollen. Der Bodenwert ist auch für Immobilienkäufer wichtig, da die sachgerechte Aufteilung des Kaufpreises auf Gebäude sowie Grund und Boden entscheidend für die Abschreibung des Gebäudewertes ist. Außerdem ist der Bodenrichtwert für Erben wichtig, die den Wert eines geerbten Grundstücks ermitteln möchten. Auch bei einer Scheidung ist der Bodenrichtwert von Interesse für den Richter. Darüber ist der Bodenrichtwert für das Finanzamt wichtig, um Schenkungs- oder Erbschaftssteuern zu berechnen.
Da der Bodenrichtwert für ein bestimmtes Gebiet amtlich aufgrund von historischen Grundstückswerten festgelegt wird, muss der Bodenrichtwert nicht berechnet werden. Der Bodenrichtwert ist aber wichtig bei der Berechnung des Bodenwerts.
Der Bodenwert eines Grundstücks ergibt sich aus dem Produkt des Bodenrichtwertes eines bestimmten Gebiets mit der Grundstücksfläche. Der so ermittelte Bodenwert ist immer nur eine Orientierungshilfe zur Preisfindung für ein Grundstück, weil der individuelle Bodenwert auch noch von anderen Faktoren abhängen kann.
Die Bodenrichtwerte werden durch Gutachterausschüsse für Grundstückswerte der jeweiligen Gemeinde mindestens alle zwei Jahre neu festgelegt. Der unabhängige Gutachterausschuss besteht aus Immobiliensachverständigen, die die Festlegung nach einem Standardverfahren vornehmen. Als Grundlage dienen die realen Grundstücks- und Immobilienpreise in einer Richtwertzone. Die ermittelten Bodenrichtwerte werden dann in Bodenrichtwertkarten zusammengefasst veröffentlicht.
Für die Ermittlung eines tatsächlichen Verkehrswertes ist nicht nur der Bodenrichtwert ausschlaggebend, sondern auch individuelle Faktoren. Dazu gehören die Grundstücksgröße, die Grundstücksform, die Anbindung und die Infrastruktur. Außerdem spielen die Bodeneigenschaften, die Bepflanzung und der Erschließungsgrad eine wichtige Rolle.
Der Einfluss solcher Faktoren auf den Verkehrswert ist immer schwer abzuschätzen. Daher kann eine individuelle Grundstücksbewertung ratsam sein. Denn der tatsächlich erzielbare Grundstückspreis kann erheblich vom mit einen Bodenrichtwert ermittelten Bodenwert abweichen.
Die Bodenrichtwerte können entweder beim zuständigen Vermessungs- und Katasteramt oder online in den Bodenrichtwertinformationssystemen (BORIS) der Bundesländer eingesehen werden. Interessenten können gegen eine geringe Aufwandspauschale auch eine Abschrift erhalten.
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