Haus Fühlingen
Spukschloss oder Traumwohnung?
Spukschloss oder Traumwohnung?
29.08.2017
Zwischen Chorweiler und Fühlingen liegt direkt an der Neusser Landstraße ein großartiges altes Haus. Leider ist es schon sehr verfallen, obwohl bereits seit 2004 die Restaurierung geplant ist. Derweil hat es auf ganz andere Weise Berühmtheit erlangt: Menschen, die an Geister glauben, sind fest davon überzeugt, dass es dort spukt.
Glaubt man den kursierenden Gerüchten, so haben sich in dem 1888 errichteten Gebäude viele Dinge zugetragen, die die Spukgeschichten fast schon glaubhaft machen. Tatsächlich soll ein polnischer Zwangsarbeiter dort umgebracht worden sein, weil er angeblich die Tochter des Pächters bedrängt hatte, was diese jedoch nicht bestätigte. Anfang der 1960er Jahre erhängte sich ein während der Nazi-Zeit tätiger Richter in dem Haus. 1967 zogen die letzten Bewohner aus und 2007 hat eine weitere Person in dem leerstehenden Haus Selbstmord begangen.
2004 kaufte Jens Liewald den denkmalgeschützten Hof, um ihn zu restaurieren und die vormals abgerissenen Seitentrakte wieder aufzubauen. Er hatte jedoch Probleme mit der Vermarktung und verkaufte im Jahr 2013 das Gelände an die Firma Dolphin Capital, die sich 2014 in Dolphin Trust umbenannte. Die Stadt Köln und Dolphin Trust schieben sich seit einiger Zeit den schwarzen Peter hin und her, warum der Baubeginn immer verschoben wird, wegen fehlender Unterlagen oder fehlender Genehmigungen…
Unter dem Namen “Gutshof am See” sind im Haus Fühlingen 22 Neubau-Wohnungen mit einer Wohnfläche von 40 m² bis 90 m² und 45 Tiefgaragenstellplätze geplant. Die Fertigstellung gibt der Investor derzeit mit Dezember 2018 an.
Die Lage der zukünftigen Immobilien ist jedenfalls ansprechend. Durch die vorbeiführende Neusser Landstraße ist man schnell mit dem lebhafen Nippes und der Innenstadt verbunden. Mit dem Fahrrad ist Chorweiler mit zahlreichen Einkaufsmöglichkeiten, einer guten Infrastruktur und Freizeitangeboten flott erreichbar. Direkt vor dem Haus befindet sich sogar eine Bushaltestelle. Bleibt man vor Ort, so hat man direkt den Fühlinger See vor der Tür und ein Waldgebiet hinter der Anlage. Zwischen Feldern und kleinen Wäldchen kann man stundenlang spazieren gehen, auch Richtung Rhein.
So kann man dem majestätischen alten Gebäude nur wünschen, dass bald viele Bewohner die grüne Lage genießen und die Spukgeschichten der Vergangenheit angehören.