Makler sollten wieder mehr makeln und sich alten Tugenden besinnen
Immobilienmakler sollten sich nicht völlig von Immobilienbörsen abhängig machen.
Immobilienmakler sollten sich nicht völlig von Immobilienbörsen abhängig machen.
23.12.2013
Das Internet ist eines der größten Erfindungen, die es je gab. Man kann sich kaum vorstellen, dass die Welt ohne dieses Medium noch funktionieren würde. Ich liebe das Internet und ich liebe Software. Das Internet und auch die Immobilienbörsen haben den Immobilienmarkt revolutioniert und deutlich transparenter gemacht. Das ist auch gut so; jedoch kann der Job von lebenden, echten Menschen dadurch nicht ersetzt werden.
Aktuell ist es so, dass sich sehr viele Makler immer mehr in die Abhängigkeit der Immobilienbörsen treiben lassen und jedwede Preissteigerung gewisser Portale scheinbar hinnehmen oder das Gefühl haben, es hinnehmen zu müssen, weil sie sonst ihre Immobilien nicht mehr vermittelt bekommen. Eines sollte nie vergessen werden: Die Makler waren es, die diese Portale groß gemacht haben und mit der Ware Immobilie füllten. Mit Hilfe der Makler wurden gut funktionierende Systeme für Immobilieninserate entwickelt. Die Makler waren es, die durch monatliche Gebühren diese Portale zum Erfolg geführt haben.
Eigentlich haben die Makler hinsichtlich Angeboten die Macht und die Ware Immobilie, aber anscheinend nicht das Bewusstsein. Die Immobilienmakler könnten den Spieß umdrehen und sich von den Immobilienbörsen lösen, um unabhängig zu sein und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Was uns einzigartig macht: Unsere Dienstleistung selbst. Wir sind Immobilienmakler und keine Anzeigenschalter in Immobilienbörsen.
Keine Immobilienbörse, kein Internetportal kann sich standortbezogen so gut auskennen wie der Makler selbst. Ein guter Immobilienmakler ist über die (städtebaulichen) Entwicklungen informiert; weiß, wo man gut Essen und Einkaufen gehen kann, welches Viertel gerade „In oder Out“ ist. Weiß, ob es Kindergärten und Schulen in der Nähe gibt, kennt die ÖPNV Anbindungen und Anschlüsse an die AB. Kennt die Naherholungsgebiete und vor allem ist er über die lokalen Immobilienpreise bestens informiert.
Über die Immobilienbörsen müssen sich Interessenten alle diese Informationen selbst erarbeiten.
Auch diese Immobilienbewertungen für z.B. 29,00 € auf Grundlage von Angebotspreisen in den fraglichen Immobilienbörsen können eine jahrelange Erfahrung, gar Studium dieser Materie nicht ersetzen; geschweige denn, einen realistischen Wert wiedergeben. Der Wert hier ist nur ein erster Anhaltspunkt, um sich über Vergleichsangebote und Preise zu informieren, mehr nicht. Um eine fundierte Aussage zu treffen, ist eine persönliche Begehung durch einen Fachmann unabdingbar. So verhält es sich auch hinsichtlich der Dienstleistung des Maklers.
Aus diesen Gründen sollten Makler sich alten Tugenden besinnen, Ihrer Stärken bewusst sein und wieder anfangen, mehr zu makeln! Das Maklergeschäft muss sich verändern. Makler müssen in Zukunft viel mehr Informationen zum lokalen Standort, mehr persönliche Kompetenz und auch mehr Beratung bieten. Auch Suchinteressenten wie Käufer und Mieter sollten mehr in seinen Arbeitsalltag implementiert werden. Mit dieser Arbeitsweise wird man ein ganzes Stück unabhängiger von den Immobilienbörsen und entwickelt sich mehr und mehr zum wirklichen Vermittler zwischen beiden Parteien. Auch wird die geleistete Arbeit des Maklers beim Endkonsumenten weitaus als höherwertig eingestuft. Das Medium Immobilienbörse ist nur ein flankierendes Element und sollte auch so behandelt werden.
Dies haben wir uns selbst auf die Stirn geschrieben und eine Schnittstelle zwischen Eigentümern und Suchenden geschaffen, indem wir unseren eigenen Käuferfinder und Mieterfinder mithilfe des Makler-Softwareanbieters onOffice entwickelt haben. Hier kann der Eigentümer durch Eingabe seiner immobilienspezifischen Daten unsere vorgemerkten Interessenten passend filtern und durchforsten. Als Gegenpol haben wir einen VIP-Suchservice für die Immobiliensuchenden eingerichtet, wo durch Eingabe eines persönlichen Suchprofils automatisch die passende Immobilie zugeordnet werden kann. Dies ist eine Schnittstelle, die für alle Beteiligten förderlich ist.
Jeder Makler weiß, wieviel Arbeit generell in der Bearbeitung der Anfragen von Suchinteressenten steckt; oft ist dies gar ein Verlustgeschäft, wenn die passende Immobilie doch woanders gefunden wurde. Jedoch kann man den Arbeitsaufwand anhand eines gängigen CRM-Systems, wie oben beschrieben, auf ein Minimum reduzieren und so Kosten einsparen.
Und genau das ist eines der unzähligen Mehrwerte eines Maklers, den dieser anbieten kann. Wir Makler sollten wieder mehr Vermittler sein und makeln. Erst dadurch ist auch die Chance für ein gut funktionierendes “MLS – Multi-Listing-Service” wie es z.B. in den USA oder Kanada gibt, gegeben.
Wer sich nicht traut, sich von den Börsen zu trennen, der kann auch die etappenweise Loslösung oder auch Minimierung als Versuch ausprobieren. Durch zeitlich versetzte Vermarktungsmaßnahmen und Interaktionen kann man ein Maximum an Nachfrage aufbauen (primäres Ziel) und gleichzeitig weniger Immobilien in den Online-Börsen präsentieren (sekundäres Ziel). Dies ist ein im Zuge der Makeln21-Strategie von inmedia Verlag entwickelter Prozess. Diese hilft, mit kleineren Pakten bei den gängigen Immobilienbörsen auszukommen.
Ich plädiere dafür, absolut unabhängig von den gängigen Immobilienbörsen zu sein.